1970 – 1980: Dependenztheorie und Partizipation
Mit dem Aufkommen und der Etablierung der Dependenztheorie in den 1970er-Jahren wurde auch die Kritik an den wirtschaftsliberalen top-down-Ansätzen in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) immer lauter. Neben den grundlegenden Änderungen des internationalen Politik- und Wirtschaftssystems forderten viele Entwicklungsländer ebenfalls mehr Autonomie, Mitsprache und Verantwortung in den Entwicklungsprozessen. Eine Forderung, die von vielen NGOs aufgenommen wurde und die sie seither auch gegenüber der offiziellen EZA des Bundes und in den multilateralen Gremien vertreten. Zudem erkannten die Entwicklungsorganisationen aus dem Norden nach und nach, dass viele ihrer Projekte an den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung vorbei geplant wurden und dass gute Absichten allein nicht ausreichen, um Entwicklungsprojekte erfolgreich und nachhaltig umzusetzen.
Die Erkenntnis, dass wirtschaftliche Entwicklung und «Fortschritt» nicht einfach aus dem Norden exportiert werden können, sondern an lokale Gegebenheiten angepasst werden müssen, führte zu den ersten partizipativen Ansätzen in der EZA – ein weiterer Schritt zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit war gemacht. Dank ihrer Nähe zu den lokalen Gemeinschaften und der Unterstützung derer Projekte war die Personelle Entwicklungszusammenarbeit bei dieser Entwicklung ihrer Zeit voraus. Bereits bei der Gründung der AJBE im Jahr 1964 war die Erkenntnis, dass eine bessere Abstimmung zwischen den Bedürfnissen im Süden und den Angeboten im Norden nötig ist, ein treibender Faktor.
1976: AEE wird zu Unité, «Arbeitsgemeinschaft schweizerischer Entwicklungsdienste».