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60 Jahre Unité - 60 Jahre Engagement für eine nachhaltige Entwicklung

Medienmitteilung anlässlich des 60-jährigen Jubiläums von Unité und der Konferenz über die Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit

Bild von der Geburtstagstorte mit dem Unité Logo

Unité, der Schweizerische Verband für Personelle Entwicklungszusammenarbeit, feiert dieses Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums trafen sich am 19. September 2024 in Bern 80 in der internationalen Zusammenarbeit tätigen Fachpersonen zu einer Konferenz über die Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit. Unter Lokalisierung verstehen wir die Notwendigkeit, dass die lokalen Akteure die Hauptverantwortung für die Planung, Gestaltung und Umsetzung von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden tragen. Dieser Ansatz gilt heute als entscheidend für die Nachhaltigkeit und die Wirkung von Interventionen, weshalb auch die Arbeit von Unité und seinen Mitgliedsorganisationen darauf fokussiert. Die Solidarität der Schweizerinnen und Schweizer, die sich im Süden engagieren, ist noch genauso stark wie vor 60 Jahren, doch ihre Rolle hat sich massgeblich verändert.

Seit 60 Jahren leisten Unité und seine Mitgliedorganisationen mit Einsätzen von qualifizierten Fachpersonen bei Partnerorganisationen im Globalen Süden einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Diese Einsätze sind der Kern der Personellen Entwicklungszusammenarbeit (PEZA), wobei einem solchen Einsatz immer ein Bedürfnis der Partnerorganisation zugrunde liegt. Während den meist mehrjährigen Einsätzen arbeiten die Fachpersonen Seite an Seite mit den Mitarbeitenden der Partnerorganisationen. Sie leisten damit einen direkten Beitrag zur Stärkung von zivilgesellschaftlichen Organisationen und staatlichen Institutionen in Afrika, Lateinamerika und Asien.

Die Schweizerinnen und Schweizer, die vor 60 Jahren im Einsatz waren, hatten damals eine Pionierrolle inne, indem sie – wie die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) allgemein – Projekte umsetzten, die grösstenteils in der Schweiz konzipiert wurden. In den vergangenen Dekaden hat sich diese Zusammenarbeit jedoch stark verändert; heute dienen die Einsätze hauptsächlich der Unterstützung und Stärkung lokaler Akteure und Initiativen. Dies gewährleistet, dass die betroffenen Gemeinschaften sich die Interventionen zu eigen machen und die Umsetzung an die im Kontext vorhandenen Ressourcen angepasst wird. Für Ousmane Lankoandé, Geschäftsleiter der zivilgesellschaftlichen Organisation Balai Citoyen in Burkina Faso, ist die Lokalisierung von entscheidender Bedeutung, denn sie «ermöglicht es der begünstigten Bevölkerung, ihre Bedürfnisse zu formulieren und den lokalen Organisationen, Ziele zu definieren, welche die Verhältnisse vor Ort berücksichtigen».

Die Lokalisierung ist ebenfalls ein zentrales Element in der neuen Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz, wie Nicole Ruder, Vizedirektorin, Botschafterin, Leiterin der Abteilung Multilaterale Angelegenheiten und NGOs, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), ausführte: «Die Lokalisierung spielt in der Umsetzung der Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz eine wichtige Rolle. Entwicklungsfortschritte sind nur nachhaltig, wenn sie lokal verankert sind. Der Einbezug von Menschen in Entscheide, die sie direkt betreffen - auch in humanitären Situationen - ist eine Frage der Menschenwürde. Dies ist genauso gültig in der Schweiz wie in anderen Ländern. Die IZA Strategie 2025-2028 sieht vor, dass die Schweiz und ihre Partner systematisch mit lokalen Regierungen, Organisationen, dem Privatsektor und Bevölkerungsgruppen zusammenarbeitet. Ziel ist die Nachhaltigkeit und Eigenverantwortung der nationalen und lokalen Akteure zu stärken. Dass Schweizer NGO schon viele Jahre in den verschiedenen Kontexten präsent sind, betrachte ich dabei als grossen Vorteil.»

Obwohl die Lokalisierung heute ein zentrales Element jedes Projekts der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit ist, bleibt es eine Herausforderung, sie vollständig umzusetzen. Die Anforderungen an die Partnerorganisationen im Süden, um Gelder aus dem Norden zu erhalten, sind in den letzten Jahrzehnten ebenfalls stark gestiegen. Die Geldgeber:innen - wie beispielsweise die Schweizer Steuerzahlenden - wollen zurecht sicherstellen, dass ihr Geld sinnvoll eingesetzt wird. Die Einhaltung der Managementstandards des Nordens ist anspruchsvoll für die Organisationen des Globalen Südens, die oft nur über begrenzte Ressourcen verfügen.

Für Unité-Präsident Alexander Flisch ist klar, dass die Entsendung von Fachkräften gerade beim Thema Lokalisierung in den nächsten Jahren einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann: «Die Wirkungskraft der Personellen Entwicklungszusammenarbeit liegt in der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen und der Stärkung von Organisationen. Sie baut Brücken zwischen den lokalen Realitäten von Organisationen des Globalen Südens und den Erwartungen der Geldgeber:innen aus dem Norden. Zugleich fördert sie das gegenseitige Verständnis für die Herausforderungen der Entwicklung und ihre gemeinsame Verantwortung.»

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